von einem Bekannten habe ich einen Ausschnitt aus einer Betriebsanleitung der Firma Daimler (?) erhalten. Leider habe ich keine Möglichkeit, den Scan Dir zuzusenden (Adresse), daher habe ich den Text kurz abgetippt.:

Arbeitsprogramm für den Fahrer:

1. täglich: Öl für Motor, Wasser für Kühler und Bremsen geben, Brennstoffbehälter auffüllen, Motor abölen, Federbolzen schmieren.
2. Montag: Sämtliche Staufferbüchsen füllen, insbesondere Staufferbüchsen für Hinterfederschuhe, sämtliche Schrauben auf richtigen Sitz (Splint) kontrollieren.
3. Dienstag: Zündung nachsehen, Zündhebel und –Einstellung kontrollieren, Ventile nachsehen, evtl. nachschleifen.
4. Mittwoch: Bremsen kontrollieren, evtl. nachsehen.
5. Donnerstag: Lenkung nachsehen, Kugelköpfe schmieren, Staufferbüchsen nachdrehen.
6. Freitag: Kupplungsachse schmieren, Kupplungshebel kontrollieren, evtl. nachstellen, Fußhebel- und Wechselhebelwerk schmieren.
7. Sonnenabend: Vorder- und Hinterräder abnehmen, schmieren, dabei Zahnkränze und Ritzeleinfetten, Bolzen und Büchsen der Gelenkkupplung hinter Getriebekasten mit Öl und Fett versehen.
8. Alle 3 Wochen Donnerstags: In den Getriebekasten und Hinterachsantrieb Fett und Öl nachgießen und zwar 2/3 Fett, 1/3 Öl, zusammen nicht mehr als 6 kg.

DRUCK VON GEBR. GRUNERT, BERLIN S.W.

Nach so einer Wartungsanleitung haben mit Sicherheit die Vorkriegsfahrer (wahrscheinlich aber eher 1. WK) schon lange gesucht. Erstaunlich auch die maximale Menge von 6 Kg Schmiermittel. Irgendwie werde ich aber den Eindruck nicht los, dass dieser Text typisch Deutsch ist. Wer kommt schon auf den Gedanken diese Arbeiten genau auf einen bestimmten Wochentag zu legen.

Wenn ich es so recht bedenke, können wir heutigen Autofahrer froh sein, dass die Autos wartungsfreundlicher geworden sind. Man stelle sich nur vor, jeder Autofahrer müsste noch heute diese Prozedur durchführen.

Noch ein schönes Wochenende