Kleine Kinder kleines Spielzeug – große großes ….oder beides!

Heinrich Müller (geb. 1887) war ein unermüdlicher Erfinder von Spielzeug und ein der Gründer (1912) von Schuco ( Heinrich Schreyer …. Schreyer & Co ging aus der Firma nach dem ersten Weltkrieg) bis zu seinem Tode.

Heinrich Müller ist ein echtes Paradebeispiel eines (deutschen) Unternehmers und 1957 erhielt er sogar das Bundesverdienstkreuz, ein Jahr später verstarb er allerdings.

Es gibt einige Bücher über die Schuco Spielzeuge aber 2 sind besonders denn in ihnen werden so ziemlich alle Produkte die hergestellt worden sind dargestellt und beide sind von Rudger Huber.  Eines ist 1995 bereits erschienen und das 2te (in Farbe) 2007.

Die Buben unter uns kennen Schuco von den vielen Aufziehmodellen und evtl. kennt man das Fahrzeug Schuco Kommando-Auto.

Schuco Kommando-Auto
im Hintergrund die beiden Bücher von Rudger Huber

Es soll einen Maybach darstellen und es ist ein kleines Kunstwerk

Neben einem Rückwärstgang den man durch das herausziehen der Heckstoßstange in Gang bringt, wird im Fall man fährt damit auf ein Hindernis automatisch der Vorwärtsgang eingelegt,  auch konnte man nur durch das hineinblasen auf dem Dach das Fahrzeug losfahren oder stoppen lassen (dies ging auch mit einer eigens von Shuco hergestellten Tröte).

Das alles wäre natürlich keine Oldtimerbloggeschichte wenn nicht hier ein Auto eine Rolle spielen würd das dem  Schuco Kommando (der 1937 heraus kann) ähnlich sehen würde und Heinrich Müller gehören würde. In beiden Bücher sind interessante Bilder seines Maybach zu finden (1936) der wohl als Vorlage dienten eben für den Schuco Kommando

Heinrich Müller - Maybach Stromlinien Karosserie
Quelle: Schuco Buch Rudger Huber http://www.rudgerhuber.de/buecher.htm

Die Bilder die er sowohl im ersten Buch als auch im 2ten drinnen hat scheinen aus einem Familien Album gewesen zu sein. Die Basis war wohl ein Maybach von 1936 mit 140 PS und wurde lt. Angabe des Buches von einer Spezialfirma in Autenrieth mit einer Stromlinienkarosserie versehen. Das Fahrzeug wurde wohl 1937 als Promotionfahrzeug in Leipzig herumgefahren um den Schuco Kommando zu promoten (nach dem Motto den kleinen können sie sich leisten).

Auch Rudger Huber scheint über den Verbleib nicht viel zu wissen, nur das er wohl nach dem Krieg gegen einen Lastwagen getauscht wurde. Er hat sogar in seinem ersten Schuco Buch eine Telefon Nr. hinterlassen für Hinweise über den verbleib des Fahrzeuges.

Ich habe mich als auf die Suche gemacht und muss gestehen viel hab ich nicht gefunden.

Vermutlich war die Basis ein Maybach SW38 denn dazu passt das Baujahr und die PS Angaben. Die Karosserie ist tatsächlich außergewöhnlich denn zu dieser Zeit sahen Maybach eher wie Panzerkreuzer aus und diese Stromlinienkarosserie muss damals wie vom anderen Stern angemutet haben.

Auf der Webseite von Maybach gibt es einen eigenen Bereich zu Stromlinien Karosserien und dort ist ganz unten ein Bild mit einer Anzeige von 1935 zu sehen mit einer ziemlich ähnlichen Karosserie allerdings auf Basis eines SW35 (Fenster und Hauptscheinwerfer passen fast wobei die Anzeige eher eine Skizze ist). Wenn es nicht dieses Fahrzeug ist so denke ich war entweder der Karosseriebauer der Gleiche (also Autenrieth) oder er wurde durch dieses Fahrzeug inspiriert.

Mehr gibt es tatsächlich nicht über dieses Fahrzeug zu finden (zumind. ich habe nichts darüber hinaus gefunden).

Ich bin eigentlich erstaunt denn das Fahrzeug war neben der besonderen Marke Maybach auch mit einer außergewöhnlichen Karosserie versehen. Darüber hinaus gehörte sie einem bekannten deutschen Unternehmer und auf der Maybach Seite ist dazu nichts zu finden?

Na evtl. habt ihr ja noch mehr Glück und könnt Licht ins dunkle bringen!