Letzte Woche hab ich ja Updates geschickt zum Riley Projekt und auch auf Vetero hab ich das Projekt gut dokumentiert und offensichtlich ist auch ein (zukünftig neuer und namenhafter) Anbieter für Teile von Elektroumrüstung von Oldtimer drauf aufmerksam geworden und hat uns ein Angebot gemacht.
Wir sind ja schon ziemlich weit und der Motor ist praktisch schon eingebaut. Es gibt allerdings schon einiges noch zu machen denn das Thema mit den Umlenkungen und Keilriemen steckt noch ziemlich Arbeit drinnen.
Nun…das Angebot ist.….wir bauen anstatt des Benziner einen Elektroantrieb nun ein….die (nicht unerheblichen) Kosten dafür trägt der Anbieter und bekommt das Fahrzeug im Gegenzug zu Promotionzwecke für sein neues Geschäftsmodell für eine Weile gestellt.
Also haben wir uns mal die Daten und Bedingungen für einen Einbau mal angesehen.
Der Elektromotor ist ehrlich gesagt das kleinste Problem und auch das Drehmoment mit den aktuellen Teilen sollten wir hinbekommen (wir haben die Antriebsteile eh alle verstärkt)….ich denke die Reifen sind dann eher das Problem (ab dazu komme ich noch) . Meine Hauptfrage war eigentlich als aller erstes…..wieviel Reichweite bekommen wir oder umgekehrt wieviel Batterien passen da ins Auto (und wie)?
Das Gute ist ja wir haben einen Unterboden gebaut und so haben wir ausgemessen wieviel Batterieblöcke passen da zwischen dem Unterboden und dem Rahmen, der sich dafür tatsächlich gut eignet weil der Rahmen ja im Abstand gerade ist und die Blöcke der Batterien (fast ) perfekt dazwischen passen.
Ich meine übrigens nicht normale Auto-Batterien sonder Lithium-Ionen Batterien wie sie auch in heutigen Elektroautos verbaut werden. Ich war übrigens erstaunt wie Flach die heute produziert werden können!
Insgesamt bekommen wir nun 6 Module a 4,5 Kilowatt unter….und Theoretisch wegen der geringen Höhe sogar das x 2 (wenn man sie übereinander anbringen würde)…dh. wir hätten mind. 27 KW.
Leider wiegen die Dinger ganz schön nämlich 35 Kilo pro Modul. dh. bei einfacher Belegung sind es 210 Kilo die wir da mit transportieren. Die Reichweite , rechnerisch müssten es mind. 120 Kilometer drinnen sein, sollte eigentlich für alle Events reichen. Wenn ich an Jochpass Memorial denke oder zb. auch die Nordschleife….also viel mehr bin ich da auch nicht gefahren. Dazu kommt noch der E-Motor der etwa 10 Kilo wiegt.
Der Rahmen hält das auch aus (immerhin war da ja auch mal eine Limousine oben drauf)..und so ein Verbrennungs-Motor wiegt ja auch schon einiges. Leider ist es dann immer ein Mehrgewicht von ca.150 Kilo als bisher (mit Motor und Benzin brauchen wir ja auch nicht mehr und wir haben einen 40 Liter Tank).
Wir müssen wohl die Federn vorsichtshalber verstärken aber scheinbar ist das nicht so aufwendig weil nur noch eine weitere Lage Federn es dazu braucht um mit dem Gewicht ganz sicher klar zu kommen. Auch die Bremsen die wir ja jetzt eingebaut haben sind ja jetzt schon so gewaltig dimensioniert das wir auch da klar kommen müssten mit dem mehr an Gewicht (muss man aber natürlich ausprobieren).
Auf der einen Seite hast du zwar jetzt mehr Gewicht….aber der Riley müsste dann trotzdem gut auf der Straße liegen weil die Gewichtsverteilung sehr tief (Einbau im Boden) ist und wir das ganze auch so noch verteilen könnten das man ein gut ausbalanciertes Auto hin bekommen würde.
Ich besitze ja bereits für meine Kurzstrecken ein E-Auto (einen Fiat 500e) und der Anzug von ihm ist gewaltig….eben wegen dem sofort anliegenden Drehmoment. Ich machte mir schon ein bisschen Sorgen ob uns da jedes mal beim Riley die Reifen durch rauchen…..aber nach Rücksprache mit dem Anbieter (den ich noch nicht nennen darf).…kann man das über die Software steuern und es wäre sogar möglich einen Regler ins Auto einzubauen bei dem ich das selber bestimmen kann.
Laden sollte nicht unbedingt ein großes Problem werden. Ich lade heute meinen Fiat im Büro und zu Hause einer ganz normalen Steckdose (in 10 Stunden im Büro und über die Nacht zu Hause bin ich eigentlich immer voll). Klar müssten man dann bei Events schauen das man da irgendwo eine Steckdose findet (um vorsichtshalber zwischen den Läufen zu laden)….aber irgendwie wird sich schon machen lassen.
Es gibt noch einige weitere Herausforderungen….also z.B. wie man das ganze sicher macht (immerhin sitze ich einer Alukarossierie mit vielen Stahlteilen und da willst du auf keinen Fall mit dem Strom in Verbindung kommen und wie auf dem elektrischen Stuhl sitzen)…..aber nach vielen lang und hin her Diskutieren haben Herr Löfflath und ich beschlossen das wir das Wagnis eingehen wollen.
Mir ist klar das man sich damit nicht überall Freunde macht…aber mal ehrlich wir wissen doch alle wo die Reise hin geht….und es ist nur eine Frage der Zeit wann das Thema Oldtimer die mit Fosilen Energien angetrieben werden auf dem Streichzettel steht. Ich denke auch ein bisschen Technologietreiber zu sein kann auch nicht schaden und passt ja auch zu meiner Hauptberufstätigkeit als Vorstand eines Verbandes für die Digitalisierung.
Wir sind also nun dran eine Vertrag mit dem Anbieter zu schließen und ich denke das Auto wird viel Aufmerksamkeit bekommen (mit vielen Diskussion) aber irgendwie finde ich es dann doch ziemlich spannend (ganz zu schweigen von der Power die er haben wird….zieht euch warm an!).