Gerade sind überall Bilder und Artikel über einer niederländischen Sammlung zu sehen, die exemplarisch für den folgenden Blogbeitrag ist …..und ich finds fürchterlich um das vorweg zu nehmen.
Da ich selber sehr alte Fahrzeuge besitze ist mir klar was das Pflegen von Fahrzeugen und der Erhalt bedeutet (Zeit & Finanziell) und ich muss zugeben das mir meine wenigen schon eigentlich zu viel sind.
Es gibt in einschlägigen Foren bereits vor dem gerade erschienen SZ Artikel viele Bilder von der niederländischen Sammlung. Für mich ein weiteres Beispiel einer ziemlich traurige und ausgearteten Sammler-Leidernschaft (einem „Haben will“?). Das Problem daran ist (so sehe ich das) das Fahrzeuge vom Markt komplett verschwinden die andere gerne gekauft hätte (evtl. auch der so dringende Nachwuchs den wir in der Szene brauchen) und das findet in letzter Konsequenz nicht zum Vorteil dieser statt. Auch wenn sie trocken standen, wenn nicht regelm. bewegt werden, sie sich dann tatsächlich tot stehen (mit ein bisschen Öl und Benzin ist das dann irgendwann nicht mehr getan).
230 Fahrzeuge sollen sich dort befinden und wie man sieht war dort irgendwann der Zenit überschritten die Sammlung noch in den Griff zu bekommen, sie irgendwie zu pflegen geschweige denn sie irgendwann mal zu fahren oder einfach nur zu starten. Warum man so viele Autos zusammen sammelt (ums fahren kann es dann nicht mehr gehen)…erschließt sich mir einfach nicht. Nach einem Museum siehts auf den Bildern auch nicht aus, zumindest lässt der Zustand der Halle und Autos darauf schließen das hier schon lange nichts mehr gerührt hat.
Wofür also Sammeln? Das einzige das diese Fahrzeuge von ihrem traurigen Schicksal nun erlöst ist in dem man sie versteigert(!). So mancher sagt dort wurden Fahrzeuge gerettet denn wenn sie nicht hier gelandet wären, würden nur noch wenige davon heute existieren. Das sehe ich anders und ich würde so weit gehen: durchs ausufernde Sammeln hat er sie in einen traurigen Zustand gebracht….sie wurden vom Fahrzeug zum Stehzeug und das in großer Menge.
Auch Oldtimer Museen können traurig sein und vor vielen Jahren war ich in einem (eine Sammlung einer Speziellen Marke) und ehrlich gesagt hätte ich danach weinen können weil es so trostlos war und bei der zusammen geferchten Menge der Fahrzeuge überhaupt nicht mehr möglich war ihre Geschichte zu erzählen (auch hier hatte ich den Eindruck das die Sammlerwut zugeschlagen hatte).
Ich sehe auch immer wieder Beiträge von Leute die alte Fahrzeuge gesammelt haben und aus Platz gründen sie dann auch noch draußen stehen lassen (hier nicht der Fall …es geht also noch schlimmer). Über Jahre sind sie in der Landschaft eingewachsen und eigentlich tot und so wird aus einem noch passablen Auto dann im laufe der Zeit zu einer Großbaustellen an Restauration…wenn überhaupt noch möglich. Der Verkauf dieser Fahrzeug ist dann allerdings oft auch noch schwierig weil der Besitzer offensichtlich noch die Bilder im Kopf hat bevor er sei eingelagert hat und nicht mit dem aktuellen Zustand was zu tun hat. Die Preisvorstellung dann leider utopisch ist, also sterben sie zum Schluss im Garten oder die Erben sind froh wenn der Schrotthändler sie abholt.
Klar soll jeder machen was er möchte (also im Legalen!), aber was soll so eine „Sammlung“ die sich dann zu einem „Barnfind“ entwickelt…. muss das wirklich sein? Was will man mit so vielen Autos die keiner mehr sieht, die man selber nicht mehr überschaut. Kann man sich wirklich noch als Besitzer an jedem der 230 Fahrzeug einzeln noch erfreuen?
Solche Bilder bewirken bei mir nicht das Gefühl von Freude sondern eigentlich ein ungutes Gefühl von Mitleid und Traurigkeit.