Das erste Abendessen war in einem kleinen aber feinen Restaurant in Bosa und ich liebe italienisches Essen. Vor einigen Jahren war ich in der Toskana mit Freunden und auch dort hatten wir jeden Tag tolle Köstlichkeiten (was sich später dann auf der Wage mit 2 Kilo Plus bemerkbar gemacht hatte) und in diesem Urlaub war es eigentlich ein Dauerzustand.
Keine Ahnung wie die Italiener das machen, irgendwie gibt es kein schlechtes Essen sondern immer leckere Köstlichkeiten die man überall findet. Nach vielen Touren sind wir immer irgendwo eingekehrt und haben die italienische Küche in vollen Zügen genossen.
Das größte Erlebnis war der Besuch bei italienischen Freunden unserer Gastgeber. Wir kamen nach einer kurzen Fahrt an einem kleinen Grundstück an auf dem ein kleines Gebäude …praktisch ein Raum drauf gebaut war. Drinnen war eine kleine Küche und was die dort für uns gezaubert hatten war einfach unglaublich. Es gab praktisch ein 7 Gänge Menü (ohne Nachspeisen! ) und wenn man dachte jetzt ist es zu Ende kam noch irgend eine Köstlichkeit.
Angetan haben mir von Haus aus die Nachspeißen aber hier gabs 3 davon …und zwar nach einander. Zuerst ein Ricotta mit Maulbeeren (die ich übrigens vorher nicht kannte aber wirklich lecker sind) die aus dem eigenen Garten stammten. Danach gabs eine Art Teramisu und als letztes noch süße Ravioli die frisch in der Pfanne angebraten wurden und mit Kastaniensirup überzogen wurden. Die Fahrzeuge hatten an diesem Nachmittag wirklich was nach Hause zu bringen und vermutlich hatten wir den dschn. Kalorienbedarf einer Woche einer kompletten Familie pro Person an diesem Tag gegessen.
Interessant war übrigens wie man aus einem Brot eine art Nudeln macht. Das feste Brot wurde in kleine Stücke gebrochen und dann in einem Sud in dem vorher die Kartoffeln und Fleisch gekocht wurden, eingekocht. Nach ca. 15 Minuten wurden sie wieder rausgenommen und mit Parmesan aufbereitet, der Geschmack einfach unglaublich.
Ich könnte viel über die Sardinische Küche schreiben denn eigentlich gabs jeden Tag Highlight (z.B. in einem alten Kloster das wir durch Zufall gefunden hatten). Das Resultat ist allerdings das meine Wage zu Hause Zahlen anzeigt bei denen ich dachte sie gäbe es gar nicht in der Skala. Das schlimmste allerdings ist jetzt das ich nun meinem Körper wieder beibringen muss (obwohl wir natürlich Dinge wie Olivenöl mitgebracht haben und sogar in eine eigene Limoncelloproduktion eingestiegen sind) sich an die deutsche Küche (im lowcab Bereich….wir wollen ja wieder ins Auto passen) wieder zu gewöhnen.
Kultur haben wir natürlich auch gemacht und wir sind in den fast 2 Wochen alleine auf Sardinien rund 1200 Kilometer gefahren. Die Straßen allerdings sind nicht die besten und ich kann mich kaum an eine Ausfahrt erinnern bei der ich so vielen Schlaglöchern ausgewichen bin wie bei dieser. Vermutlich sah es oft von hinten mein Zickzackfahren aus als ob ich ein wenig zu viel des italienschen Weines konsumiert hatte (dabei gilt bei mir dont drink and drive) . Allerdings muss es für den einen oder anderen hinter uns schon fast wie Ballett ausgesehen haben denn die 4 Fahrzeuge weichten oft in Reihe dem selben Loch auf der Straße aus.
Sardinien hat neben der Küche auch viele Dinge die man sich ansehen kann, ob altes Handwerk (bei dem wir vorgeführt bekommen haben wie man ein typisches Sardinisches Messer schmiedet), interessante Museen mit atemberaubender Architektur, Märkete, alte Schlösser und Kirchen oder die vielen schönen Plätze bei denen man oft einen tollen Ausblick genießen kann aber auch hier galt immer der Weg ist das Ziel uns so fuhren wir meist nie den direktesten Weg sondern den schönsten.
Die vielen Strecken hinterließen allerdings durchaus Schäden ….aber das ist eine Geschichte für Morgen.