Im Mathis FB Verlauf bin ich über diesen Film gestoßen.
Im Oktober 1923 gab es ein eigenes Rennen (lt. dem Standart das erste Rennen für Frauen in Österreich überhaupt) inkl. einem Concour rein für Damen. Die Strecke (Praterallee in Wien) war lt. Zeitungsbericht 1,3 Kilometer und so wie es im Film aussieht wohl ziemlich gerade. Angeblich wurden 140 Km zum Schluss erreicht und die Siegerin (Olga Frühwald) fuhr diese Strecke in 54 Sekunden (in einem 6 Zylinder).
Das Portal Stadtfilm in Wien hat dazu einen Film von damals zzgl. Zeitungsartikel hoch geladen.
Wenn man(n) sich diesen ansieht so sind doch einige Sachen bemerkenswert. Da wären zb. die Fahrzeuge und da sind doch einige franz. Marken (Cylcecars) zu sehen insbesondere Amilcar und Mathis. Was ein wenig Amüsant ist das in jedem Auto auch noch ein Mann als Beifahrer sitzt (Aufpasser oder Mechaniker?) und in einem scheint mir sogar der Mann zu fahren!
Mir sind die möglichen Schwierigkeiten beim losfahren in einem alten Auto (ich besitze zb. auch ein Amilcar aus dieser Zeit) durchaus bewusst aber über das freigeben der Strecke und dem echten los fahren ist bei mancher dann doch recht viel Zeit vergangen (könnte allerdings auch an der Geschwindigkeit des gedrehten Filmes liegen).
Man bekommt auch noch nette Einblicke über die Zuschauer und das eigentlich ganz schicke Outfit das das so mancher an hat. Auch kann man sehen das Motorsport damals noch recht Populär war und ein großer Event. Die Technologie Auto war damals ja gerade erst auch aus den Kinderschuhen raus und scheinte für Begeisterung zu sorgen .
Bemerkenswert ist übrigens auf der Seite die Anmerkung die ich mir erlaubt habe hier mal direkt zu veröffentlichen:
Jenes Filmdokument zeigt die zunehmende Popularität, die der moderne Motorsport auch unter den Damen erlangte. Die Allgemeine Automobilzeitung betont in ihrer Ausgabe vom 1. September 1923 die immer größer werdende Zahl der Automobilistinnen, weshalb auch der Motorsport nicht als ausschließlich maskulines Vergnügen zu verstehen sei. (siehe Dokumente: „Die Damen werden ergebenst gebeten …“) Zwei Monate später, nach stattgefundenem Rennen der Damen im Prater, spricht sich dasselbe Blatt jedoch dafür aus, den Motorsport gänzlich dem „starken Geschlecht“ zu überlassen. Damen hätten bei einer solch gefährlichen Sportart schließlich nichts zu suchen. (siehe Dokumente: „Damenrennen im Prater“)
Jetzt muss ich gestehen…wenn man sich den Motorsport heute ansieht….dann hat sich an der Haltung nicht wirklich richtig was getan (?)….denn zb in der Formel 1 gibt es überhaupt keine Fahrererin?
Hier gehts zum Film